Déjà-vu Geschichte

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Sinopse

ein Geschichte Podcast

Episódios

  • Blockfreie Staaten und der Kalte Krieg

    13/01/2020 Duração: 54min

    Der Kalte Krieg wird meist als globaler Konflikt zweier Blöcke angesehen: Ost gegen West. Warschauer Pakt gegen NATO. Dabei wird allerdings gerne vergessen, dass die meisten Länder der Welt seit den Sechzigern keinem dieser Blöcke angehörten! Sie waren blockfreie Staaten und waren schon bald so zahlreich, dass sie in den UNO-Generalversammlungen fast alles entscheiden konnten. Was genau blockfreie Staaten aber ausmachte, das ist gar nicht mal so einfach zu erklärten und entzieht sich einer einheitlichen Definition. Die “Blockfreie Bewegung”, wie sie später genannt wurde, war nämlich erstmal gar keine Bewegung. Sie war eher ein loser Zusammenschluss neutraler Länder mit ganz unterschiedlichen Zielen und unterschiedlicher Geschichte. In dieser Episode des Déjà-vu Geschichte Podcast zeichnen wir den Weg dieses Zusammenschlusses über die Zeit des Kalten Krieges hinweg nach. Als Gründer der Blockfreien Bewegung gelten gemeinhin der Präsident Jugoslawiens Josip Broz Tito, der indische Ministerpräsident Jawaharlal

  • Die eigenartige Christianisierung der Germanen. Der Arianismus und das Konzil von Nicäa

    30/12/2019 Duração: 26min

    Im 5. Jahrhundert bröckelte es an allen Ecken und Enden des Weströmischen Reiches . Germanen aus dem Norden und Osten machten sich da plötzlich auf dem Reichsgebiet breit und ehe man sich versah, war das alte Reich auch schon Geschichte und die Barbaren gründeten ihre eigenen Königreiche. Aber den armen römischen Bürgern blieb zumindest ein Trost: Immerhin waren die meisten dieser Germanen schon Christen! Aber nun ja … leider die falschen. Sie gehörten nämlich dem Arianismus an, oder zumindest etwas, das vom Arianismus abstammte. Aber wo kommt dieser arianische Glaube eigentlich her? Genau darum soll es in dieser Folge des Déjà-vu Geschichte Podcast gehen! Der Arianismus ist an sich einfach erklärt. Er ist benannt nach einem gewissen Herrn Arius, der im frühen 4. Jahrhundert ein paar seiner Gedanken über die Dreifaltigkeit und die Bibel teilte und damit nicht überall auf Anerkennung stieß. Mehr Details muss man als Nicht-Theologe auch nicht kennen … Insbesondere ein gewisser Athanasius und sein Kollege, der

  • Das große Déjà-vu Adventkuscheln 2019

    16/12/2019 Duração: 44min

    Der Advent ist eine besondere Zeit im Jahr. Im Dezember bietet es sich nämlich an, sich Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens zu nehmen. Zumindest wenn man nicht im Vorweihnachtsstress von einem Geschäft ins nächste jagt. Man kann diese Zeit zum Beispiel nutzen, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Das liegt in einem Geschichte Podcast wie diesem ohnehin nahe. Immerhin ist das Jahr 2019 bald ganz offiziell Geschichte! Man kann aber auch mal ausnahmsweise einen Blick in die Zukunft, auf das kommende Jahr wagen. Am allerwichtigsten aber soll man die adventliche Zeit mit seinen Liebsten verbringen. In dieser kleinen Sonderfolge mache ich also all das auf einmal. Das große Adventkuscheln 2019 auf Déjà-vu Geschichte. Warum auch nicht. Die Episode ähnelt dabei den Heiligen Königen: Sie kommt in drei Teilen. Am Anfang werfe ich einen Blick zurück auf das Jahr 2019. Was hat sich auf dem Podcast getan, was waren meine persönlichen Highlights, was möchte ich in Zukunft vielleicht anders machen? Ganz besonders

  • Die Flat Earth Theorie

    30/11/2019 Duração: 01h12min

    Die Erde ist flach. Diese absurde Aussage hört man dieser Tage leider immer wieder mal. Die Flat Earth Theorie zieht offensichtlich ihre Kreise. Das ist schon mal auf mehreren Ebenen interessant. Dass die Idee einer flachen Erde zwar vollkommener Blödsinn ist und allem wissenschaftlichen Verständnis widerspricht, ist einerseits klar. Andererseits stellt sich aber doch die Frage, warum die Flatearthers trotzdem daran glauben und welche “Beweise” sie für ihre Theorien vorlegen. Und es stellt sich noch eine viel grundlegendere Frage: Glaubten die Menschen nicht noch bis vor wenigen Jahrhunderten, dass die Erde flach war? Wer sagt uns denn, dass unsere immer noch junge Forschung das Ende der Diskussion ist? Das wollen wir uns in dieser Episode des Déjà-vu Geschichte Podcast anschauen. Ich mache das aber nicht allein, sondern habe mir sozusagen die Experten des Faches mit an Bord geholt: Alexa und Alexander von Hoaxilla! Gemeinsam reden wir darüber, wie sich die Menschheit in der Vergangenheit die Erde vorgestell

  • Ein vergessener Kreuzzug. Der Deutsche Orden und die Heiden der Ostsee

    18/11/2019 Duração: 35min

    Die Zeit der Kreuzzüge nimmt in der europäischen Geschichte einen bedeutenden Platz ein, der inzwischen zum Glück auch kritisch betrachtet wird. Abgesehen von irgendwelchen abstrusen Gestalten in den rechten Ecken des Internets zumindest. Das Ziel der Kreuzzüge im 12. und 13. Jahrhundert ist ebenso bis heute bekannt: Die Gotteskrieger zog es meist Palästina und insbesondere nach Jerusalem, das es von den bösen Muslimen zurückzuerobern galt. Nebenbei fand sich aber auch Ägypten als Opfer dieser Angriffe wieder und sogar das christliche Konstantinopel wurde einmal von einem Kreuzfahrerheer geplündert. Einen Ort, den man aber sicher nicht mit den Kreuzzügen verbindet, ist das Baltikum. Doch auch dorthin fanden im Mittelalter Kreuzzüge statt und das mit gutem Grund für die Menschen der Zeit: Immerhin lebten im Baltikum die letzten Heiden Europas! Schon im 12. Jahrhundert kam es also zu den ersten Kreuzzügen in diesen abgelegenen Teil des Kontinents. Erst in das Gebiet an der heutigen polnisch-deutschen Grenze, d

  • Titus Oates und seine Papistenverschwörung

    04/11/2019 Duração: 29min

    Im 17. Jahrhundert entwickelte England ein langlebiges Problem: Sein Problem mit dem Katholizismus. Was schon mit Heinrich VIII. und später mit Ereignissen wie der Pulververschwörung um Guy Fawkes seinen Anfang nahm, fand in jenem Jahrhundert in zahlreichen Papistenverschwörungen seine logische Fortsetzung. Das waren angebliche Verschwörungen, denen zufolge katholische Kräfte die Macht in London wieder an sich reißen wollten. Und um eine genau solche geht es in dieser Folge: Den Papist Plot, den ein Titus Oates im späten 17. Jahrhundert aufgedeckt haben will. In jener Zeit tauchte dieser ehemalige Geistliche der Anglikanischen Kirche plötzlich in London auf und berichtete von einem atemberaubenden Plan: Die Jesuiten, der französische König und katholische Adelige in England sollen planen, den König zu ermorden! Wo Titus Oates das alles her hatte? Das hinterfragte damals niemand. Im protestantischen England jener Zeit herrschte ein so radikaler Antikatholizismus, dass “Popish Plots” wie dieser als einfache Wa

  • Musik als Waffe

    21/10/2019 Duração: 33min

    Musik als Waffe. Das klingt auf den ersten Blick wie eine recht absurde und schwer vorstellbare Idee. Aber doch blickt die Verwendung von Musik für den Krieg und auch für die Folter auf eine lange Geschichte zurück. Im Beitragsbild zu dieser Episode ist zum Beispiel die alttestamentarische Schlacht von Jericho zu sehen, in der angeblich Trompeter die Mauern der belagerten Stadt zum Einsturz brachten. Das soll um 1500 vor Christus gewesen sein, wenn auch vieles gegen die Glaubwürdigkeit dieser Geschichte spricht. Militärmusiker oder Trommler spielten aber trotzdem schon seit Jahrhunderten wenn nicht Jahrtausenden eine wichtige Rolle im Krieg. Sie feuerten die eigenen Truppen an und sollten die Feinde in Angst und Schrecken versetzen. Und doch sind es erst die letzten paar Jahrzehnte, in denen Musik und ihre Nutzung als Waffe ihren Höhepunkt erreichte. In dieser Episode des Podcast spreche ich über einige der bekannteren Beispiele der jüngeren Geschichte, in denen genau das geschehen ist. Ich erzähle etwa von

  • Samuel Hahnemann und die Geschichte der Homöopathie

    07/10/2019 Duração: 01h23min

    Samuel Hahnemann gilt als Begründer der Homöopathie. Das sollte jetzt eigentlich keine allzu große Geschichte sein. Immerhin hat das, was dieser Mann da im 18. Jahrhundert erfunden hat, keinerlei medizinische Wirkung (zumindest keine über den Placeboeffekt hinausgehende) und wurde von der modernen Medizin schon lange überholt. Aber leider leben wir offensichtlich in keiner so aufgeklärten Welt, dass logische Argumente wie dieses auch tatsächlich zum Ende einer Irrlehre führen würden. Stattdessen gibt es die Homöopathie nach wie vor. Gerade in Deutschland schmeißen sich die Leute massenhaft Globuli in den Rachen und der gleichermaßen magische wie falsche Satz “wer heilt hat recht” wird immer noch durch die Medien gejagt. Das ist tragisch. Samuel Hahnemann und seine “Heilmethoden” mögen nämlich in ihrer Zeit durchaus ihre Berechtigung gehabt haben. Dass wir uns heute aber noch mit homöopathischen “Mitteln”, Voodoo-Medizin wie dem Potenzieren und sturen Verfechtern desselben herumschlagen müssen, entbehrt jeder

  • Special – Joseph Kyselak. Graffitimeister der Biedermeierzeit

    30/09/2019 Duração: 11min

    Die heutige Episode ist mal wieder eine Sonderfolge und der Grund dafür ist derselbe wie jedes Jahr: Heute ist nämlich #InternationalPodcastDay! Letztes Jahr habe ich zu diesem Anlass bereits einen älteren Blogartikel von mir vertont, konkret die Geschichte der Grand Tour, und dieses Jahr mache etwas ganz ähnliches. Ich erzähle dir eine Geschichte, die ich ebenfalls schon vor langer Zeit auf dem Blog erzählt habe: Die von Joseph Kyselak, Taugenichts aus dem Biedermeier und Erfinder der Graffiti. Denn manche Geschichten haben es auch verdient, mehrfach erzählt zu werden! Ich erzähle dir in dieser Episode also, wie es passieren konnte, dass der an sich unauffällige Wiener Trunkenbold Joseph Kyselak in den 1820er-Jahren zur Berühmtheit im Habsburgerreich wurde. Das war ja immerhin auch sein erklärtes Ziel, denn er war eine Wette eingegangen, in der er behauptete, genau das bewerkstelligen zu können. Und das (so muss man als waschechter Wiener betonen) ohne eine Straftat zu begehen oder eine neue Suizidmethode z

  • Bayern und die Liebe zum Bier

    23/09/2019 Duração: 33min

    In der Oktoberfestzeit merkt man es besonders deutlich: Bayern und das Bier, das ist eine wahre Liebesgeschichte. Und das trifft nicht nur auf große Teile der Gesellschaft zu, es trifft auch auf den Staat selbst zu. Der tritt immerhin bis heute als Brauereibesitzer auf, etwa im Münchner Hofbräu oder in der Brauerei Weihenstephan! Während ich diese Woche also auf dem Blog ganz aktuell über die Geschichte des Oktoberfests rede, möchte ich mir in dieser Folge des Podcasts die Rolle des Biers in der bayerischen Vergangenheit etwas näher anschauen. Dabei stütze ich mich ebenfalls auf einen (inzwischen recht alten) Blogartikel von mir, in dem es genauso um Bayern und das Bier ging. Aber ab und zu kann man ja auch ältere Inhalte wieder aufgreifen 😉 Die Liebesbeziehung zwischen Bayern und dem Bier fängt im 16. Jahrhundert an. Bis zu dem Zeitpunkt war Bayern noch Weinland und mit Ausnahme einiger Mönche spielte das Bier keine große Rolle im Land, doch mit Ende des Mittelalters änderte sich etwas. Untergär

  • Österreichs Weg in den Austrofaschismus

    09/09/2019 Duração: 30min

    Schon ganze fünf Jahre vor dem “Anschluss” an das nationalsozialistische Deutschland fand die erste Demokratie in Österreich ihr Ende. Seit 1933 herrschte dort der Austrofaschismus. Oder zumindest wurde das autoritäre Regime von Kanzler-Diktator Engelbert Dollfuß und seinem Nachfolger Kurt Schuschnigg schon damals von seinen Feinden so genannt. Die Gewaltherrscher selbst fanden selbstredend schönere Namen dafür. Doch nichts an dieser Entwicklung zur Diktator war in Österreich vorgezeichnet, wie ja auch der Schritt Deutschlands in den Nationalsozialismus keinesfalls zwangsläufig war. Der Weg in den Austrofaschismus der Dreißigerjahre musste im Jahrzehnt davor erst geebnet werden und genau um diesen Weg in die Diktator soll es in dieser neuen Episode des Déjà-vu Geschichte Podcast gehen. Ich spreche in dieser Folge über einige der Entwicklungen der österreichischen Zwischenkriegszeit und wie sie den Austrofaschismus mit vorbereitet haben. Insbesondere muss man da über die beispiellose politische Polarisierung

  • Die Industrielle Revolution, der Treibhauseffekt und das Anthropozän

    26/08/2019 Duração: 26min

    Der menschgemachte Treibhauseffekt und seine Folgen sind heute schon lange unübersehbar geworden. Selbst wenn die “Klimaleugner” der Welt immer noch behaupten, wir hätten nichts damit zu tun, wärmt sich die Erde seit Jahrzehnten auf und Schuld daran tragen ausschließlich wir. Der Einfluss, den Menschen durch die Emission von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen auf unseren Planeten haben, geht inzwischen sogar so weit, dass die ersten Wissenschaftler von einer ganz neuen Ära der Erdgeschichte sprechen. Wir befinden uns laut ihnen schon lange im Anthropozän, der Ära des Menschen. Soll heißen: Nichts hat in unserer Zeit größeren Einfluss auf die Erde und das Erdklima als die Aktivitäten der Menschheit. Das ist nun aber freilich nicht ganz neu. Der anthropogene Treibhauseffekt, der neben dem natürlichen Treibhauseffekt noch zusätzlich die Erderwärmung antreibt, existiert inzwischen seit 200 Jahren. Die Ursachen dafür sind uns ebenfalls bekannt. Sie liegen natürlich in der Industriellen Revolution. Aus diesem

  • Das Guča Trompetenfestival: Ein Fest des serbischen Nationalismus?

    12/08/2019 Duração: 23min

    Im serbischen Dorf Guča herrscht jedes Jahr im August Ausnahmezustand. Das kleine Nest im Südwesten Serbiens mit seinen knapp 3.000 Einwohnern wird nämlich jeden Sommer eine Woche lang von über einer halben Million Touristen überrannt. Grund für diesen Ansturm ist das Guča Trompetenfestival, das größte Blasmusikfestival Europas. Und dieses Festival genießt in Serbien einen legendären, zugleich aber zutiefst umstrittenen Ruf. Kritiker beklagen nun schon seit Jahrzehnten, dass dort nicht gerade die Trompete im Vordergrund steht. Vielmehr soll das Festival in Guča ein Fest für den serbischen Nationalismus sein. Ein Eindruck, der sich vor Ort zumindest auf den ersten Blick bestätigt … Tatsächlich scheint auch jeder in Serbien eine Meinung zu diesem Event zu haben und egal welche Meinung das auch ist: Das nationale Element kommt darin fast immer vor. Fragt man als Ausländer jemanden auf den Straßen Belgrads nach seiner Einschätzung zu Guča geht die Antwort meist in eine von zwei Richtungen. Die einen sagen: “Geh

  • Freising. Eine Stadtführung für die Ohren

    29/07/2019 Duração: 55min

    Die letzten vier Jahre über habe ich nun in Freising gelebt und für einen guten Teil dieser Zeit habe ich die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten auch als Stadtführer den Besuchern näher gebracht. Diese Zeit geht jetzt aber zu Ende und da dachte ich mir: Was würde sich denn mehr anbieten, als zum Abschluss auch dir – meinem Hörer, meiner Hörerin – noch eine letzte Stadtführung durch dieses überraschend facettenreiche Freising zu geben. Herausgekommen ist zum ersten Mal eine Déjà-vu Geschichte-Folge “on the go”. Ich hoffe, es gefällt dir! In dieser Episode nehme ich dich mit auf einen historischen Spaziergang durch die Altstadt Freisings. Wir beginnen dabei am Domberg, der wohl zentralsten Sehenswürdigkeit Freisings, werfen einen Blick in den Freisinger Dom selbst, in die alte Residenz der Fürstbischöfe und in die direkte Umgebung der Stadt. Dabei erzähle ich dir, wann Freising gegründet wurde, warum ausgerechnet an dieser Stelle und warum die Geschichte der Stadt nicht nur für die Bewohner selbst, sondern auch

  • Christoph Kolumbus' Obsession mit Jerusalem

    15/07/2019 Duração: 22min

    Es war das Jahr 1492, als Christoph Kolumbus von Spanien aus lossegelte, um Indien zu suchen aber Amerika zu finden. Die Gründe dafür kennen wir seit Kindertagen. Durch den Aufstieg des Islam in Form der Osmanen war der Landweg nach Indien versperrt und Kolumbus machte sich nun an die Arbeit, stattdessen einen Seeweg dorthin zu finden – auf visionäre Weise allerdings über den Westen, nicht den Osten. An die Entdeckung Amerikas im Zuge dessen glaubte er selbst aber Zeit seines Lebens nicht. So oder so ähnlich werden die Reisen von Christoph Kolumbus zumindest oft erzählt und auch das ein oder andere Schulbuch gibt die Geschichte immer noch so wieder. Leider ist an der Erzählung aber so einiges falsch und noch viel mehr stark vereinfacht. Das fängt sogar schon beim Grund für die Reise an. Warum Christoph Kolumbus über den Westen versuchte, den Seeweg in den Osten zu finden, ist nämlich nicht so leicht zu erklären, wie das gerne immer noch geschieht. Er war weder der große Visionär, der entgegen der Mehrheitsme

  • Der Kalte Krieg: Zeitalter der Diktatoren

    01/07/2019 Duração: 41min

    Das 20. Jahrhundert ist in vielerlei Hinsicht ein Zeitalter der Diktatoren. Alle Faktoren schienen da zusammen zu spielen, um zwischen 1945 und 1989 überall auf der Welt autokratische Regimes aus dem Boden sprießen zu lassen. Natürlich denkt man bei dem Thema zuallererst an die ganz großen Diktatoren jener Zeit, an Adolf Hitler, Josef Stalin oder Mao Zedong. Doch tatsächlich zeichnet sich das 20. Jahrhundert auch durch seine schiere Menge an kleinen Diktatoren aus, insbesondere in der Zeit nach 1945 im Kalten Krieg. Die mit dem Kalten Krieg einhergehende Blockbildung erklärt diese Tatsache ja auch schnell! Keiner der großen Blöcke war da bereit, dem anderen auch nur das kleinste Land zu überlassen. Da unterstützte man dann schon lieber selbst irgendwelche autokratischen Herrscher in solchen Ländern. Für diktatorische Geister auf aller Welt eine Riesenmöglichkeit. In dieser Episode des Déjà-vu Geschichte Podcast möchte ich über einige dieser Männer sprechen und mir etwas genauer anschauen, wie sie die Konstel

  • Was der Untergang des Römischen Reiches mit dem Klimawandel zu tun hat

    17/06/2019 Duração: 34min

    Die Gründe für den Untergang des Römischen Reiches im Westen zählen zu den ältesten Fragen der Geschichtswissenschaft. Das war für Historiker sogar lange eine persönliche Frage! In den Augen der Gelehrten seit der Renaissance ging ja mit dem Untergang Roms eine goldene Ära zu Ende. Aus der Antike wird das dunkle Mittelalter und diese Tragödie versuchte man nun zu verstehen. Was führte genau zum Untergang des Römischen Reiches? Welche Faktoren waren an diesem Zerfall beteiligt und welche Schlüsse kann man daraus ziehen? Mit der Zeit entstanden so eine ganze Menge Theorien. Die Dekadenz Roms soll schuld gewesen sein am Niedergang. Die Wirtschaftslage war’s, die Übernahme des Christentums, die Barbarenhorden hinter dem Limes … vieles davon hatte sicher seinen Anteil. Ein großer Faktor war aber die Tatsache, dass die Führungsschicht Roms im Angesicht der Gefahren nichts besseres zu tun hatte, als sich untereinander zu streiten. In dieser Episode des Déjà-vu Geschichte Podcast erzähle ich von den Bürgerkriegen un

  • Ost gegen West? Das morgenländische Schisma von 1054

    03/06/2019 Duração: 32min

    Am 16. Juli des Jahres 1054 ereignete sich in Konstantinopel etwas, das die Geschichte des Christentums für immer verändern sollte. Das Morgenländische Schisma nahm an diesem denkwürdigen Tag seinen Anfang. Der Papst und die Katholische Kirche des Westens auf der einen, die Orthodoxe Kirche des Ostens auf der anderen Seite überwarfen sich miteinander. Die Einheit des Christentums gehört damit ein für alle Mal der Vergangenheit an, die Unterschiede zwischen den beiden Kirchen gehen seitdem nur noch weiter auseinander und eine Wiedervereinigung scheint auch heute noch kaum vorstellbar. Zumindest wird die Geschichte dieses radikalen Bruchs gerne so erzählt. Doch ist das wirklich so einfach? Kann man das Schisma zwischen Ost und West wirklich auf einen einzigen Tag datieren? Wie so oft in der Geschichte, kann man das in Wirklichkeit nicht! Die christlichen Kirchen im Oströmischen Reich und die im ehemals Weströmischen Reich entwickelten sich zu diesem Zeitpunkt im 11. Jahrhundert, an dem das Schisma angeblich st

  • Das Persische Reich und sein ruhmloses Ende

    20/05/2019 Duração: 34min

    Der Persische Reich fand mit der Islamischen Revolution im Jahr 1979 ein ruhmloses Ende. Der letzte Schah Mohammad Reza wurde zur Flucht gezwungen, eine der ältesten Monarchien der Welt hörte quasi über Nacht auf zu existieren. Vorhersehbar war freilich nichts davon, wenn auch das alte Perserreich schon seit Jahrhunderten von einer Krise in die nächste schlitterte. Schon im 16. Jahrhundert bekamen die persischen Schahs es mit einem schier übermächtigen Nachbarn, dem Osmanischen Reich, im Westen zu tun, später marschierten dann regelmäßig russische, britische oder gleich beide Truppen in Persien ein und besetzten immer wieder Teile des Landes. In dieser Episode des Déjà-vu Geschichte Podcast möchte ich davon erzählen, wie Shah, Politik und Gesellschaft auf diese Herausforderungen reagierten. Ich erzähle von der Konstitutionellen Revolution von 1906, die die absolute Herrschaft der Schahs im Persischen Reich beendete und eine verfassungsmäßige Ordnung schuf. Ich erzähle von den verhängnisvollen Konzessionen, d

  • John DeLorean und das Auto der Zukunft

    06/05/2019 Duração: 34min

    Der DeLorean. Man kennt ihn wahrscheinlich aus den Filmen der “Zurück in die Zukunft” Reihe. Dieses Auto, das ja eigentlich den Namen DMC 12 trug, hätte in den frühen Achtzigern das Auto der Zukunft sein sollen. Zumindest wenn es nach seinem Schöpfer John DeLorean gegangen wäre, hätte es das. Doch es kam alles anders als geplant und schon als der Film mit Michael J. Fox 1985 in die Kinos kam und das Auto damit zur Legende machte, war das Unternehmen DMC seit drei Jahren insolvent. Sein Besitzer, John DeLorean, wurde in der Zwischenzeit gar wegen Kokainschmuggels vom FBI festgenommen. Aber bis dorthin war es für ihn ein langer Weg. Ein Lebensweg, der uns viel über die USA in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erzählt. John DeLorean wurde 1925 geboren und zwar in der Stadt der Automobilindustrie schlechthin: in Detroit. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren stieg er schließlich zum Star eben dieser Automobilbranche auf. Er arbeitete erst für Chrysler, dann für Packard und schließlich für General Motors, w

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